Kursnummer	124-305
Datum	Di., 23.04.2024
Uhrzeit	19:00 - 20:30 Uhr
Dauer	1 Termin(e)
Kursleitung	Awa Naghipour
Kursort	Raum 1 Herrenstraße 7 59302 Oelde
Kursgebühr	5,00 €

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Dass Frauen anders krank sein können als Männer, wurde bereits in den 80er Jahren festgestellt. Mediziner*innen fiel damals auf, dass sich Herzinfarkte mitunter bei Frauen anders äußern als bei Männern.
Das Geschlecht der Patient*innen hat nicht nur Einfluss auf die Symptome einer Erkrankung, sondern auch auf die Wirksamkeit von Medikamenten. In den meisten Studien galt bisher "der Mann" als Modell, die bisherige Forschung hat sich auf einen „Einheitsmenschen“ konzentriert. Das bedeutet, dass Erkenntnisse auf große Teile der Bevölkerung nicht übertragbar sind. Lange Zeit waren Frauen zum Beispiel von Studien zur Erprobung neuer Medikamente ausgeschlossen. Die Erkenntnisse, die mit männlichen Testpersonen erzielt wurden, wurden einfach auf Frauen übertragen. Gerecht ist das nicht, es ist womöglich sogar gefährlich.

Für eine individuelle Diagnose und Behandlung ist es daher von zentraler Bedeutung auch Geschlechteraspekte zu berücksichtigen. In der geschlechtersensiblen Medizin werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Geschlechtern erforscht. Dabei werden neben biologischen ebenso soziale, kulturelle und gesellschaftliche Komponenten berücksichtigt. Damit rückt die 'Geschlechtersensible Medizin' stärker in den Fokus und wird langsam auch Bestandteil der Lehrpläne in der medizinischen Ausbildung.

In dem Vortrag wird Awa Naghipour, ärztliche wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe 'Geschlechtersensible Medizin' der neugegründeten medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld darstellen, was das Besondere an dieser Medizin ist und was das für Patient*innen zukünftig bedeuten kann.